Dengue Fieber gibt es von harmlos bis lebensgefährlich, und die Einstellung dem durch Moskitos übertragenen Virus gegenüber ist ebenso diametral. Viele Menschen unterschätzen es schlicht, während andere regelrecht Panik schieben. Die Wahrheit liegt, wie so oft, in der Mitte.

Übertragung und Vorbeugung

Dengue Fieber ist eine Viruserkrankung die von der tagaktiven Tigermücke übertragen wird. Deshalb ist es wichtig auf stehende Wasseransammlungen rund um Bungalow oder Haus, zum Beispiel in Kokosnussschalen, zwischen Baumwurzeln, in Blumentopfuntersetzern, oder in Regentonnen zu achten und diese zu eliminieren. Das ist das Nummer 1-Brutgebiet für die kleinen Biester! Je weniger von ihnen herumschwirren, desto geringer ist das Risiko einer Infektion. Verwendet im Bedarfsfall Antimückenprodukte, zündet Rauchspiralen an und nutzt Moskitonetze. Die Tigermücke kann Blut von einem Erkrankten aufnehmen und an eine andere Person übertragen, dies ist wichtig zu wissen wenn euer Mitbewohner erkrankt ist.

Tigermücke

Medizinische Fakten

Die Inkubationszeit kann drei bis vierzehn Tagen betragen, meist bricht die Krankheit aber zwischen dem vierten und siebenten Tag aus. Diese Zeitangabe ist im Grunde nicht besonders hilfreich, weil man ja nicht merkt wenn man von einer verseuchten Mücke gestochen wird. In den meisten Fällen ist der Verlauf mit dem einer Grippe vergleichbar und erfordert nicht zwingend einen Krankenhausaufenthalt. Der Patient entwickelt hohes Fieber und leidet unter Kopf-, Gelenk- und Gliederschmerzen. Dengue hat den Beinahmen „Knochenbrecher Fieber“, und zwar wegen der sehr starken Muskelschmerzen, der Knochenschmerzen (vor allem in der Wirbelsäule und den Extremitäten), sowie einem Druckschmerz hinter den Augen. Meist kommt es zu einem zweiten Fieberschub, der dann den charakteristischen, juckenden Ausschlag am ganzen Körper mit sich bringt. Weitere Begleiterscheinungen sind Abgeschlagenheit, Übelkeit und Erbrechen, sowie geschwollene Lymphknoten.

Meist klingen alle Symptome nach sieben bis zehn Tagen ab und man erholt sich vollständig. Allerdings kann man noch Wochen nach der Krankheit unter großer Schwäche und Erschöpfung leiden. Nach ein oder zwei Monaten kann es zu starkem, diffusem Haarausfall kommen. Menschen die zu Depressionen neigen sollten auf die Vorzeichen achten, denn auch das ist eine nicht unübliche Späterscheinung.

Es sind fünf Stränge des Dengue Virus bekannt. Nach einer Infektion ist man kurzzeitig gegen alle immun, und lebenslang gegen den Strang den man hatte. Infiziert man sich ein weiteres Mal mit Dengue ist der Krankheitsverlauf meist schwerer.

Achtung schwerer Verlauf

Kritische Krankheitsverläufe sind Dengue-Hämorrhagisches-Fieber und Dengue-Schock-Syndrom.

Beides sind lebensbedrohliche Zustände und müssen unbedingt im Krankenhaus behandelt werden!

Diese beiden Verläufe treten vor allem bei Kindern unter 15 Jahren, und bei Personen mit Zweitinfektionen auf. Die Komplikationen treten meist erst dann auf, wenn man sich eigentlich schon besser fühlt, also zwischen dem dritten und siebenten Tag der Erkrankung.

Beim hämorrhagischen Fieber kommt es zu einem starken Abfall der Blutplättchenanzahl, dies hat zur Folge dass es zu diversen, unkontrollierten Blutungen kommen kann. Zum Beispiel Einblutungen in die Haut oder die Schleimhäute, Nasen- und Zahnfleischbluten, und die Durchlässigkeit der Blutgefäßwände wird größer, weswegen innere Blutungen auftreten können.

Wenn aufgrund der Erkrankung der Blutdruck völlig entgleist, kann das Herz nicht mehr genug Blut durch den Körper pumpen und es kommt zu einer Unterversorgung der lebenswichtigen Organe. Der Körper befindet sich im Dengue-Schock-Syndrom.

Die Behandlung

Gleich vorweg – es gibt keine ursächliche Behandlung, es können nur die Symptome gelindert und unter Kontrolle gehalten werden. Am Wichtigsten sind eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und das Fieber im Zaum zu halten. Es werden schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente (zum Beispiel Paracetamol) verabreicht. Medikamente die die Blutgerinnung beeinträchtigen dürfen nicht genommen werden, dazu zählen vor allem Acetylsalicylsäure (ASS) und auch Ibuprofen.

Fieberthermometer

Erfahrung am eigenen Leib

Es war meine zweite Infektion. Die erste Erfahrung mit Dengue Fieber hatte ich 2016, es war heftig aber auszuhalten und ich habe mich danach recht schnell erholt. Diesmal aber hat es mich richtig von den Beinen gefegt, und ich brauchte tatsächlich mehr als zwei Monate um vollständig wieder hergestellt zu sein.

Noch bevor das Fieber einsetzte habe ich extreme Erschöpfung und Müdigkeit bemerkt. Ich meine nicht einfach sehr müde und abgeschlagen, sondern tatsächlich todmüde und völlig kraftlos. Die Beschwerden während der Infektion waren vielfältig und teils auch furchteinflößend. Ich musste zum Beispiel ständig zum Wasserlassen auf die Toilette. Das klingt so harmlos, aber außer dass das Aufstehen und Gehen sehr schmerzhaft und anstrengend ist, dehydriert das Fieber den Körper schon ohne dass der noch mit aller Kraft versucht das Virus auszuspülen. Ich konnte nicht so viel trinken, wie ich auf der Toilette verloren hatte. In der kritischen Phase für schwere Verläufe hat dann der Druckschmerz hinter dem linken Auge richtig Fahrt aufgenommen und ich entwickelte einen trüben Bereich im Sehfeld. Das war dann der beängstigende Teil. Leider gehörte ich auch zu jenen, die als Spätfolge starken Haarausfall bekommen.

Ich ging nicht zum Arzt bzw. in ein Krankenhaus, was ich eigentlich etwas bereue. Ich hätte es mir um einiges leichter machen können, und rein gefühlsmäßig würde ich jetzt im Nachgang sagen, war das nicht ganz ungefährlich.

Es ist alles gut ausgegangen, als erstes hat sich das Sehvermögen normalisiert, dann hörten die Muskelschmerzen auf und danach war es auch mit der Kurzatmigkeit bei der geringsten Anstrengung vorbei. Der Haarausfall, na ja, was schon geschädigt ist kann man nicht am Ausfallen hindern, aber man kann mit hochdosierten Vitaminen und Mineralstoffen einer weiteren Schädigung vorbeugen und das Wachstum neuer, frischer, schöner Haare fördern. Achtung bei der Einnahme von hochdosierten Vitamin- und Mineralstoffpräparaten! Lasst euch fachkundig beraten, denn ihr könnt damit auch mehr Schaden als Nutzen im Körper anrichten. Seid ihr auf der Insel möchte ich First Pharma in Thongsala empfehlen, die beiden Mitarbeiterinnen sind sehr kompetent und hilfsbereit.

Das war meine persönliche Geschichte mit Dengue Fieber. Gleichzeitig kenne ich jedoch Menschen die seit über 20 Jahren auf der Insel leben und noch nie Dengue hatten, und auch welche die es schon öfter hatten und die völlig ohne schwere Symptome ausgekommen sind. In meinem Fall muss ich zugeben, dass ich einfach unachtsam war was die Prävention betraf. Es hat viel geregnet und ich habe mich nicht um die zurückgebliebenen Wasseransammlungen gekümmert, und ich dachte ich könnte auf Antimückenprodukte verzichten.

Antimücken

Meine Ratschläge sind:

  1. Prävention! Prävention! Prävention!
  2. Bei Verdacht, lasst einen Bluttest auf Dengue machen und lasst die Anzahl eurer Blutplättchen checken.
  3. Trinkt, trinkt, trinkt so viel ihr könnt und dann noch mehr!
  4. Startet sobald ihr könnt mit Vitaminpräparaten.
  5. Sobald sich euer Zustand verschlechtert, ab ins Krankenhaus.

Reisekrankenversicherung

Eine Reisekrankenversicherung macht absolut Sinn, denn bei einem schweren Krankheitsverlauf musst du im Krankenhaus überwacht und behandelt werden und bist zudem nicht reisefähig. Auch schonst du deine Nerven wenn du deine Entscheidung, dich in ärztliche Behandlung zu begeben oder nicht, nicht von finanziellen Belangen abhängig machen musst.

Unsere Empfehlung: Auslandskrankenversicherung von Allianz Travel, hier online abschließen.

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