Am 06. Oktober ist eine 20 jährige Deutsche auf Koh Samui nach dem Kontakt mit einer Würfelqualle verstorben. Ihre Freundin befindet sich weiterhin im Krankenhaus. Nur wenige Monate zuvor war eine Thai in Haad Rin durch eine Würfelqualle getötet worden. Wie groß ist die Gefahr?

Was sind Würfelquallen?

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Würfelquallen,  (Cubuzoa), Englisch Box Jellyfish, gehören zu den Nesseltieren. Es gibt in etwa 50 verschiedene Arten. Diese Quallen begeben sich aktiv auf Beutefang und sind somit vom Verhalten eher mit Fischen als mit anderen Quallenarten zu vergleichen. Einige Sorten der Würfelqualle gehören zu den gefährlichsten Meerestieren, so kann z.B. die „Seewespe“ einen Menschen innerhalb weniger Minuten töten. Das gefährliche Gift dieser Quallen befindet sich in deren Fäden. Es handelt sich genaugenommen um einen Giftcocktail, der zu den stärksten vorhandenen im Tierreich gehört. Die Qualle setzt das Gift sowohl zur Verteidigung als auch zum Beutefang ein. Die bis zu 60 Tentakeln eines ausgewachsenen Tieres können bis zu 3m lang werden. Über die genaue Zusammensetzung des Giftes ist bis heute nur wenig bekannt. Die meisten Würfelquallen leben im flachen tropischen und subtropischen Gewässer.

Wie kann ich mich vor Quallen in Koh Phangan schützen?

Es gibt keinen „Schutz“ vor Quallen. Einzig das Tragen eines Neoprenanzuges kann den Kontakt mit den Tieren verhindern. Die beiden letzten Todesfälle ereigneten sich beim Schwimmen im Dunkeln, wo die Chance, die Tiere rechtzeitig zu entdecken natürlich noch geringer ist. Es sollte also auf jeden Fall davon abgesehen werden, Nachts im Meer zu schwimmen!

Auch wenn dies der dritte Todesfall im Golf von Thailand in einer relativ kurzen Zeit war, lassen sich daraus nur schwer Schlüsse ziehen. Letztes Jahr verstarb ein französischer Junge nach Kontakt mit einer Qualle am Bottle Beach, vor einigen Monaten eine 31 jährige Touristin aus Bangkok nachdem sie in Haad Rin von einer Qualle attackiert wurde. Nun der Todesfall auf Koh Samui. Dennoch sind schwerwiegende Verletzungen oder Todesfälle durch Würfelquallen weiterhin eine Seltenheit. Jährlich kommt es nur zu ca. 100 Kontakten mit Todesfolge weltweit.

Was tun bei einem Quallenkontakt?

Solltest Du mit einer Qualle in Kontakt kommen oder dies bei anderen Badenden beobachten, verlasse sofort das Wasser, bzw. helfe der Person an Land zu gelangen.

Säubere die Stellen, die mit der Qualle in Kontakt gekommen sind mit Essig! Essig ist das einzige bekannte Mittel, dass das platzen weiterer auf der Haut befindlicher Nesselzellen verhindern kann. Es lindert jedoch nicht die bereits entstandene Vergiftung, die zu brennenden Schmerzen, Lähmungen, Muskelkrämpfen, Übelkeit und im schlimmsten Fall zum Herzstillstand führen kann. Um das Gift zu neutralisieren, verwende heißes Wasser! Ab Temperaturen von 42-45 Grad wird das Gift unwirksam.

Die betroffene Person sollte sich nach Möglichkeit nicht bewegen, das Abwaschen mit Meerwasser wird bei Kontakt mit Würfelquallen nicht empfohlen! Auf keinen Fall sollten Bandagen oder ähnliches angewendet werden und es ist schnellstmöglich ein Krankenhaus aufzusuchen. Selbst wenn die Schmerzen anfangs nicht zu stark ausfallen sollten ist dies ratsam, da es bei bestimmten Quallengiften zu einer Verzögerung der Wirkung kommen kann. Es ist also möglich, dass sich der Zustand der betroffenen Person auch noch nach 30-60 Minuten plötzlich verschlechtert.