Edith und Stephan haben gerade eine richtige Abenteuerreise hinter sich: Von Köln nach Australien ohne einen einzigen Flug! Koh Phangan war dabei sowohl Zwischenstopp als auch letzter Aufenthalt bevor es zurück nach Deutschland ging.

Wir wollten mehr über die Reise der Hummeln im Arsch Blogger wissen und warum es sie gleich zwei mal nach Koh Phangan gezogen hat!

Wie seit ihr auf die Idee gekommen, auf diesem abenteuerlichen Weg nach Australien zu reisen?

Als wir begonnen haben, unsere Reise zu planen, hatten wir verschiedene Ideen, welchen Rahmen wir unserer Reise geben möchten. D.h. einerseits stellte sich die Frage, welche Länder und Kontinente wir bereisen möchten. Andererseits ging es uns aber auch darum, uns ein Ziel für unsere Reise zu stecken, dass über die eigentliche Wahl der Destination hinaus geht.

Wir haben die verschiedenen Transportmittel durchgespielt oder z.B. auch mit dem Gedanken geliebäugelt, uns in den einzelnen Ländern jeweils einer besonderen Aufgabe zu widmen. Was letztlich blieb, war unser Wunsch, die Reise unter dem Aspekt zu gestalten, den wir auf unseren vorherigen Urlauben und Reisen eigentlich immer im Fokus haben: Langsamkeit! Und was liegt da näher, als Schritt für Schritt von Land zu Land zu gehen und den fliessenden Übergang der Kulturen hautnah zu erfahren?

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Wir haben uns also entschieden den Weg unserer Reise ohne Flugzeug zu bestreiten. Aber, wir wollten natürlich auch einen gewissen Anreiz für uns selbst schaffen. Die Herausforderung war schliesslich, nur über Land und See bis auf die andere Seite der Welt zu gelangen. Australien war dabei anfangs für uns eigentlich immer nur ein Synonym für jene „andere Seite der Welt“.

Dabei habt ihr auch viel Zeit in Thailand verbracht. Abseits von Koh Phangan, wo hat es euch am besten gefallen?

Wir waren nun schon viele Male in Thailand, kennen aber immer noch lange nicht das ganze Land. Vor allem aber hat der Norden des Landes uns beeindruckt. Und das, obwohl wir zur denkbar schlechtesten Reisezeit zwischen Chiang Mai und Chiang Rai unterwegs waren. In der Trockenzeit war so ziemlich alles verdorrt und das naturschöne Grün der Landschaften blieb uns verwehrt. Dennoch haben wir mit dem Roller die Fahrt über den sogenannten Mae Hong Son Loop durch die Berge sehr genossen.

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Völlig unerwartet hat uns dann der Ort Pai in seinen Bann gezogen. Haben wir vorher mit großer Skepsis diesem überlaufenen Hippie-Ort entgegengesehen, gefiel uns diese unglaublich entspannte Atmosphäre in der Kleinstadt sehr

 

War von Anfang an geplant, Koh Phangan 2x anzusteuern?

Ne, gar nicht. Stephan wollte immer nochmal zurück, aber es war nicht fix, dass dies auf unserer Reise „SmartDownUnder“ geschehen wird. Nachdem wir um etliche Monate verzögert, unser Ziel Australien im Februar 2018 endlich auf dem Land- und Seeweg erreicht hatten, mussten wir feststellen, dass uns der Rote Kontinent ziemlich anfixt.

Letztlich sind wir ewig geblieben, auch, nachdem wir uns wieder erlaubt haben, kurzzeitig nach Neuseeland zu fliegen. Zum Schluss blieben uns noch knapp zwei Monate auf dem Rückweg. Wir haben lange diskutiert, das Für und Wider bestimmter Ziele durchgespielt und dann irgendwann entschieden, dass wir gerade keinen neuen Input mehr möchten, bevor wir nach über zwei Jahren nach Deutschland zurückkehren.

Da war es für uns nur konsequent, den Ort zu wählen, der uns zum einen sehr vertraut ist und zum anderen alle Vorteile bietet, die letzten Reisewochen in Asien in vollen Zügen geniessen zu können.

Erzähl ein wenig von eurem “Alltag” auf der Insel. Es gibt immer wieder Urlauber, die nicht wissen was sie mit ihrer Zeit hier anfangen sollen 😉

Koh Phangan bietet dem Besucher unglaublich viele, abwechslungsreiche Facetten. Das besondere an dieser Insel ist, dass sie zwar einerseits von zahlreichen Touristen heimgesucht wird, aber der (Gott sei Dank!) immer noch fehlende Flughafen führt vielleicht dazu, dass sich hier so gut wie immer noch keine Hotelburgen und riesigen Betonklötze breitgemacht haben.

Koh Phangan hat immer noch viele hunderte Quadratmeter grünen und unberührten Dschungel, Wandermöglichkeiten und kleine Traumbuchten. Wir sind manchmal einfach nur auf unseren Roller gestiegen und ohne Ziel drauf losgefahren um die Umgebung zu bestaunen. In manchen Augen vielleicht kitschig – wir haben es geliebt den Sonnenuntergang regelmässig an unserem Lieblingsstrand in Haad Yao zu geniessen.

Dort haben wir auch im ersten Jahr gewohnt und die fussläufige Entfernung zur freitäglichen Live-Musik Session im Rasta Home genutzt. Auf der Westseite der Insel finden sich diverse alternative Live Musik Plätze wie auch die Jam Bar oder Reggae-Bars.

Bis in den Süden der Insel fehlt es nicht an Infrastruktur. Restaurants und Bars finden sich überall in den größeren Orten bzw. an den Stränden. Und wenn Du lieber an einem einsamen Beach hausen magst, wirst Du auch diesen für Dich entdecken. Besonders die ganz kleinen Buchten im Osten sind sehr ruhig. Hinzu kommt, dass Koh Phangan das Yoga Mekka schlechthin ist. Detox- und Meditationszentren und Lokale mit Healthy Food spriessen nur so aus dem Boden. Wenn Du also gerade auf Deinem Selbstfindungstrip bist, dann wirst Du hier viele Gleichgesinnte treffen.

Koh Phangan hat außerdem eine sehr vielfältige Foodszene zu bieten und eben nicht nur klassische Touri-Restaurants. Ein Pluspunkt für eine Urlaubsinsel sind die kleinen einfachen Lokale, die auch die Einheimischen besuchen. Wir lieben ausserdem Essensmärkte und entsprechend haben wir uns stetig durch das tägliche Angebot auf dem Panthip Foodmarket oder die Walking Street Köstlichkeiten am Samstag in Thong Sala geschlemmt. Wunderbar auch immer wieder ist das Thai BBQ im Big Mountain zwischen Sri Thanu und Haad Yao.

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Grund unseres langen Aufenthalts auf der Insel war Stephan´s Ausbildung zum Divemaster. Dadurch hat sich unser Alltag erstaunlich strukturiert und auch gewissermassen routiniert gestaltet. Wir haben uns ein kleines Häuschen gemietet, Menschen getroffen, neue, mitunter enge Kontakte geschlossen, Freunde eingeladen. Ich bin nahezu jeden Morgen zum Yoga gegangen und habe nebenbei regelmässig im Office der Tauchschule ausgeholfen.

Was uns auf Koh Phangan gehalten hat, war letztlich aber auch ein grosser Teil unseres Lebens vor Ort: Das Tauchen. Natürlich sind wir so häufig wie möglich aufs Boot gegangen und konnten so etliche Male am Sail Rock, den wohl besten Spot im Golf von Thailand tauchen. Die Begegnungen mit ungeheuer vielen Walhaien wurde nie gewöhnlich. Das Dahingleiten zwischen tausenden grossen und kleinen Fischen in riesigen Schwärmen von Barrakudas, Trevallys, Batfischen usw. – hat uns geradezu berauscht.

Mit soviel Reiseerfahrung: Warum bezeichnet ihr gerade Phangan als Wahlheimat? Was unterscheidet die Insel deiner Meinung nach von anderen Orten in Thailand oder auch von anderen Inseln, die ihr auf Euren Reisen besucht habt?

Vielleicht ist es genau die richtige Mischung aus einer fremden Kultur und westlichem Einfluss, gepaart mit immer noch viel unberührter Natur. Und das macht Koh Phangan so einmalig. Hier sind soviel Touristen, aber, wie wir schon beschrieben haben, ist dieses Eiland nach wie vor nicht überrannt und verbaut. Ausserdem habe ich eben auch die Möglichkeit günstig und „normal“ zu leben.

Du kannst Dir hier Häuser mieten, hast grosse Supermärkte und frische Strassenmärkte, gute Krankenhäuser und Zahnärzte. Die Insel ist nicht zu gross und auch nicht zu klein und ist einfach vielfältig.

Wo geht es als nächstes hin?

Das steht noch in den Sternen… 🙂

Mehr von Ediths und Stephans Reisen findest Du auf ihrem Blog Hummeln im Arsch!